Dienstag, 30. Juni 2009

Besos und Weons

Nr 3.
Hola ,
all ihr die es euch auf diese Seite verschlagen hat 
Heute ist schon der 1. Juli! Wahnsinn, ich bin schon eine halbe Woche hier.
Heute war ich das erste mal in der Schule. Ich bin ziemlich neidisch auf die Chilenen und habe spontan dazu Lust, hier geboren worden zu sein ... oder mindestens jetzt noch hierher zu ziehen. Vielleicht wirkt es auch nur auf Aussenstehende so, aber es gibt meiner Meinung nach viele Unterschiede in Zwischenmenschlichen Dingen.
Zum einen ist es tatsächlich so, dass man sobald man jemandem ein „beso“ gegeben hat, man sich ihm plötzlich viel näher fühlt, die Distanz ist schlagartig weg.
Und ist es auch noch so, dass die Schule wirklich mini ist.
Man gibt dem Lehrer ein ... ja ratet mal : UN BESO.
Ich mein wie krank ist das, ich hab die Lehrer da geküsst.
Es gibt, finde ich auch, Unterschiede beim Umgang zwischen den Geschlechtern.
Ich weiß nicht genau wie ich es formulieren soll, aber in Deutschland , finde ich,
versucht man immer den Aspekt, dass man vom gegensätzlichen Geschlecht ist, auszuklammern; in Chile spielen die Jugendlichen fast mit dieser Tatsache.
Ja ich schätze man kann es auch einfach so sagen: Es wird VIEL mehr geflirtet. ;D
So. Jetzt ist es raus xD.
Ich zitiere mal Kathrin: „Boah... und ich dachte immer südländische Jungen sehen gut aus...“
XD, ja okey, ich würde ihre Aussage allerdings gerne korrigieren.
Nein es ist nicht so das ALLE toll aussehen, viele sehen einfach anders aus als wir es gewöhnt sind, aber ich finde es gibt in der Tat einige annehmbare Exemplare xD.
So jetzt genug zu diesem Thema ^^.
Es ist auch noch Wahnsinn, wie viel die Chilenen hie tatsächlich über Deutschland lernen.
Wirklich gigantisch, zum Beispiel müssen sie :
„99 Luftballons“ auswendig lernen, Erörterungen über Genmanipulation in Deutschland schreiben, Hörverstehaufgaben über das Nürnberger Spielzeugmuseum anhören und Inteviews mit deutschen Unternehmern in Chile führen.
Ich mein , hallo? Hätte irgendjemand in Deutschland geahnt, dass es echt Menschen jenseits Deutschlands gibt, die sich für sowas interessieren?!

Ich habe hier einen ziemlichen Bonus, denn die chilenischen Mädchen hören nur Pop und Reggaeton ( das ist so chilenische Musik, Mischung aus Reggae und ... ähm ja so südamerika Gedöhns eben), nunja deshalb steche ich ziemlich hervor mit meiner Musik.
Überhaupt scheinen viele Mädchen nicht sooo viel Stil zu haben ( vielleicht ist das ein falscher Eindruck, aber so seh ich das nunmal) manche tragen hier so karierte Pullunder!
Und das meinen sie NICHT ironisch! xD
Ich bin übrigens die Austauschschülerin mit den besten Kenntnissen von Schimpfwörtern ^^, weon = Depp, Choncha de su madre = du F***** deine Mutter :D

Chile allgemein. Es gibt überall streundende Hunde, die schnüffeln an dir rum und laufen dann weiter. Überall gibt es ebenfalls deutsche Restaurants und dann sieht man wiederrum heruntergekommene Häuser und Müll.
Die Sache mit dem Müll, ... also allgemein sind die Menschen hier nicht so ordentlich.
Im Vergleich zu Chile sind die Straßen in Deutschland geradezu geschleckt.
Hier liegen teilweise Möbel am Straßenrand und niemanden stört es.
Auch gibt es kaum Straßenschilder und was ich mir hier momentan ziemlich radikal abgewöhnen muss ist Mülltrennung.
Ich laufe zum Mülleimer und es kostet mich viel Überwindung um die Plastikverpackung zum Apfelbutz zu werfen.

Momentan sind wir 7 Deutsche in der Schule. Das ist ein Rekord, vorallem kommen nochmal 3! Aus Norddeutschland und dem Osten sind Maggie, Mirco, Lena und Nina da, aber sie sind in der höheren Klasse.
Wir alle werden von den Deutschlehrern manchmal von einer Deutschstunde zur nächsten gejagt, da müssen wir Hörverstehaufgaben vorlesen oder müssen mit schwachen Schülern reden.
Danach fragt die Lehrerin dann zum Beispiel:
„Und? Was habt ihr über Rike gelernt?“
Und sie müssen Dinge sagen, wie : Wo ich wohne oder was meine Hobbys sind.
Man fühlt sich immer ein bisschen wie ein Versuchskaninchen ^^, aber schon in Ordnung.
Der Spanisch Lehrer ist total putzig, er hat seeeeeeehr langsam und seeeeeeeeeeehr simples Spanisch mit uns geredet und wir haben trotzdem nichts verstanden.
Dann sollten wir spanische Gedichte vorlesen und somit unsere Ausprache üben, während Püschi ( der Name trügt, der Typ ist ein rießen Bär, mobbt andere und lacht dann bellend – man sagt einfach nur Pussy xD) , naja während er sein Blatt vors Gesicht hält um sein Lachen zu verbergen, mussten wir uns mit „J“ = Chr usw. rumschlagen.
Der Spanischlehrer dann immer nur: „Muy bien!“ und alle anderen lachen immer noch.
Naja ^^.
Ich glaube mehr fällt mir jetzt nicht ein, ich versteh mich mit ein paar Chilenen sehr gut, ich kann mir jetzt schon vorstellen, dass ich bestimmt furchtbar traurig bin wenn ich wieder gehen muss. Vorallem weil ich ja noch mehr als 2 Monate bleibe!

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