Dienstag, 28. Juli 2009

Die Tücken des Busfahrens



Okey. Back in Villarica -_-
und irgendwie back into Langweile :(
Die letzten Tage in Valpo waren sehr schön, ich werde diese Stadt vermissen.
Das tolle an ihr: Sie fühlt sich nicht wie eine Grosstadt an, eher wie eine Kleinstadt, aber die ganzen Vorzüge einer grossen Stadt hat sie dennoch.
Wenn mich jemand fragen würde wo ich in Chile am liebsten leben würde, würde ich ohne zu sögern "Valparaiso!" sagen.
Es ist einfach so lebendig und trotzdem ruhig.
SChwer zu beschreiben.
Nicht ansatzweise so hässlich und trist wie Temuco.
Temuco ist so ziemlich die hässlichste Stadt die ich je gesehen habe...

Naja, der Abschied war ziemlich blöd, so wie ziemlich alle Abschiede blöd sind.
Joaquin hat ziemlich schlimm geweint ... ich hab mein bestes getan und ihn auf der darauffolgenden Busfahrt ziemlich zugelabert ^^.
Wir haben über alles und nichts geredet.
Ich kann gut mit ihm reden.
Meistens in Englisch.
Aber mein Spanisch innerhalb diesr einen Woche um so viel besser geworden, dass ich es selber kaum glauben kann.
Plötzlich fliegen mir die Wörter geradewegs zu!
Ich hab festgestellt das ich Spanisch eigentlich richtig mag
und beschlossen Latein abzuwählen ^^.
Ansonsten...
Marisa hat mir eine Milka geschenkt zum Abschied.
Ich hab mich total gefreut, hab sie aber trotzdem ( nett wie ich bin )
mit dem liebeskummergebeutelten Joaquin geteilt.
Ich stell mir eine Fernbeziehung mit so einer unglaublichen Differenz sehr schwer vor.
Aber ich hatte ( mal wieder ;D)
eine seeeeehr gute idee.
Da Joaquin gesagt hat, dass er wahrscheinlich Fran erst wieder in einem halben Jahr sehen kann, wegen dem Geld und allem,
hab ich ihm vorgeschlagen in einem neuen Restaurant zu arbeiten, von dem ich über eine chilenische Freundin gehört hab.
Er hat sich jetzt gleich informiert und wahrscheinlich klappt es.
Ich würde mich sehr für ihn freuen wenn er sie bald wieder sehen könnte.
Der Abschied von den zwei war echt... hart.
Ich hab der Family als Abschied Pralienen und Räucherstäbchen geschenkt.
Eigentlich wollte ich ihnen einen Milchschäumer schenken, weil sie mal erwähnt hatten dass sie gern LAtte Machiato trinken, aber wisst ihr was?
IN GANZ SCHEISS CHILE GIBT ES KEINE MILCHSCHÄUMER!
nunja.
Allerdings hab ich ( kaufrausch!)
noch ein paar mehr sachen gekauft :/ ich muss langsam anfangen zu überlegen wie ich das mit dem Gewicht machen werde :$

Also nun zu unserer Busfahrt.
Abgesehen von dem Schnarchen gab es diesesmal noch ein paar tausend mehr Faktoren, die unsere 14-stündige Fahrt NOCH unangenehmer gemacht haben.

1. Der explodierende Motor

Als wir um 3 Uhr nachts in Santiago ankamen, schliefen Joaquin und ich eigentlich fest.
Aber plötzlich haben uns wildfremde Menschen geweckt und gebrüllt wir sollen sofort den Bus verlassen.
Ich und Joaquin packen also all unser Hab und gut und laufen raus und in einen anderen Bus.
Völlig veriwirrt und sauer haben wir dann von da aus eine ( eher bescheidene, aber nun lasst uns mal nicht so sein)
explosion gesehen, in genau DEM bus in dem wir davor waren.
Lustig oder?
Num Glück hatten wir nichts vergessen.
Aber es war mehr so eine Art Bus-schluckauf als eine Explosion... :/
naja von Hollywood sind wir eben anderes gewöhnt.

2. Unsere wichtigen Mitreisenden

Der Mensch der direkt vor uns sass war wohl so eine Art Sitzenpolitiker oder so, denn sien Handy hat ( ohne witz!) im Minutentakt geklingelt -_-!

3. Der Trommler

Ich glaube man muss gar nicht mehr sagen, ausser das Männer, die meinen alle wollen hören wie sie mit ihrer Flasche gegen den Sitz ihres Vordermanns trommeln RICHTIG RICHTIG DUMM SIND!

4. Das fette Kind

Ui das ist die echt lustigste Geschichte xD
also neben uns sass eine Mutter mit ihrem dicken Kind.
Wir haben am Anfang noch Witze gemacht, weil die Mutter so um die 13 Bonbonpackungen ausgepackt hatte und das Kind damit gemästet hat.
Am nächsten morgen wurden wir auf jeden Fall von seltsamen Geräuschen geweckt.
So eine Art: " Jeah"
Bis wir beide begriffen hatten, dass das Kind angefangen hat, sich lauthals würgend in seine Decke zu erbrechen, hatte die Mutter schon angefangen hysterisch zu kreischen.
Ich konnte mir nicht helfen ich musste einfach lachen.
Vor allem da das Kind nur eine VIertelstunde später auf Spanisch ununterbrochen:
"Ich will noch einen Keks!" geschrien hat xD.

Ooooooooh ja.
Das war so die Busfahrt.
Es gab noch ein paar etwas kleinere Gefahren, wie zum Beispiel die Verkäufer.
Verkäufer sind in Chile eine Plage!
Glaubt mir!
Sie kommen in den Bus, wedeln mit ihren Karamellbonbons und Zeitungen vor deiner Nase rum und brüllen so laut unverständliche Dinge, dass dir fast das Trommelfell platzt!
Es gibt auch noch etwas hartnäckigere Gesellen, Musiker zum Beispiel.
Einmal kam einer mit einem Ghettoplaster in den Bus und began dazu zu rappen.
Und dann wolln die natürlich Kohle,selbstverständlich!
Manche spielen auch Panflöte oder haben handpuppen oder Papageien oder sowas.
Am schlimmsten sind aber die "Hier-bitte! - Ach,-nein-doch-nicht!" Verkäufer.
Die kommen in den Bus und werfen dir ihre Zu-verkaufende-Ware in den Schoss.
Zuerst denkt man : Geil, ein Geschenk!
aber nein nein, zu schnell gedacht.
Die kommen nämlich wieder und wenn du es angerührt hast während es da auf deinem Schoss lag, dann verlangen sie Geld dafür.

So läuft das hier!

Okey das war mal ein kleiner Einblick in Chilenische Busse.
Es gibt noch viel mehr interessante Details, zum Beispiel gibt es keine richtigen Wartestellen, man stellt sich einfach an die Strasse und winkt wenn ein Bus kommt.
Der Busfahrer zählt und kassiert WÄHREND er fährt
und Tempobegrenzungen existieren hier erst recht nicht.

Also, ich melde mich wieder :)
besos aus Chile
Die Busfahrtgebeutelte Rike

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